Geiz ist

Geiz ist nicht geil, wissen sie, Geiz ist meistens nur anstrengend. Nehmen Sie doch unser Gartenteichwasserreservoir. Erbaut aus alten Ziegeln. Die Ziegel stammen aus einer Innenzwischenwand, die wir 2008 rausgerissen haben. Zuerst habe ich die Ziegel aus dem großen Schutthaufen rausgesucht, voller Hast, weil die Handwerker den Schutt zum Container schleppen wollten. Dann habe ich die Ziegel in den Garten geschleppt. Wohin damit? Ein provisorisches Mäuerlein am Gartenzaun aufgeschichtet. Jetzt die Ziegel alle von da wieder mit der Schubkarre zur Gartenteichwasserreservoir-Baustelle gefahren, alle einzeln mit Hammer und Meißel von Zementresten befreit, dann sortiert in halbe, ganze und sonstige Bruchstücke. Dann gemauert, mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad, denn die Altvorderen haben 1932 für eine Innenzwischenwand geizigerweise auch schon die schlechten Ziegel genommen, dritte oder vierte Wahl, krumme, zu dicke, angebrochene.
Leider reichten die Ziegel aus der Innenzwischenwand nicht für das Bauwerk. Also habe ich aus dem Garten noch einige halbe Ziegel ausgebuddelt, die von der vorigen rausgerissenen Innenzwischenwand stammten und seit ein paar Jahren als Gartenweg-Begrenzungssteine gedient haben. Die mussten erst einmal mit Wasser und grober Bürste von Erde, Moos und ab und zu auch einem Schneckchen befreit werden, schöne gerade Normziegel sind es durch diese Behandlung natürlich auch nicht geworden.
Fazit: Für das ganze Bauwerk nur die schönen alten Ziegel verwendet. Drei- bis viermal so viel gearbeitet. Nichts gekauft.

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