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Es werden Posts vom August, 2009 angezeigt.

Daheime

Nach zwei Tagen Autobahnrumgesause wieder am heimischen Computer - - Einträge aus Asturien werden nachgeholt!

Herrlicher Tag!

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Ist es nicht süß, das Vögelchen, wie es im Gras herumpickt! Und darüber das wolkenlose Himmelblau: ein herrlicher Tag! Der Wurm, der von der Amsel ans Licht gezerrt und gefressen wird, sieht das ganz anders.

Stille

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Sitze oben auf der "Galerie", schaue durchs Fenster auf die gründen Berge und die Wolkenwand gut 100 m über mir, eine riesige Watteschicht. Kein Blatt bewegt sich. Ich horche: nichts, absolut nichts. Völlig still.

Gedanken

Holz gebündelt, Sideboard mit dem Fäustel zerlegt, Werkzeug aufgeräumt, Reparatur von La Canal kontrolliert, (vergeblich) versucht, feucht-nasses Heu zu verbrennen, Wiesentor richtig eingehängt: Bei all der Brasselei gehen Gedanken im Kopf herum. Drehen sich um Nieselregen, Einbrecher, Opel-Verkauf, meinen schmerzenden Daumen, die Erfindung des Otto-Motors, Erbstücke , Winterfeuer, Taliban , Heuernte, unseren englischen Nachbarn. Und so was. Die Gedanken hüpfen, springen. Nichts fügt sich zu einem gelungenen Bogen.

Gebrumm

Bienen summen und summen, in der Ferne glocken die Kuhglocken. Windstille. Eine Eidechse raschelt. Die Berge stehen da rum wie immer. Ein paar Wolken wollen Quellwolken werden, wird aber nichts draus. Auch mit dem Fernglas nirgends ein Mensch zu sehen. Mittagssommerstille. Da: Es brummt. Wirklich? Ja. Es brummt. Ein Traktor, ein Auto? Das Brummen wird schwächer. Vielleicht nur jemand nach La Molina gefahren. Oder derjenige, der zu uns hoch nach Los Llanos kommt, befindet sich jetzt auf dem Stück hinter dem Lehrer-Haus, wo es etwas bergab geht. Da hört man den Motor nicht. Jetzt brummt es wieder lauter, hohe Drehzahl. Das muß die Steigung vor La Cotiella sein. Dann wird es wieder sehr leise. Kommt doch keiner? Oder ist der Traktor nur bis La Cotiella gefahren? Vielleicht der Engländer oder der Hermano aus La Robellada. So baßlastig und voller unaggressiver Kraft brummt jedenfalls kein PKW, das ist ein Traktor an der Steigung bei La Espadanal . Vielleicht Pepes grüner Uralttraktor. D

In der Wolke

Mitten in einer Regenwolke: ringsum Nebel, mal weniger dicht, meist dicht, oben weiß-grau, weiter unten eher grau-grün - Bäume und Wiesen schimmern durch, feiner, dichter Regen. Amador muss mit dem Heuwenden aufhören, ich mit dem Anschrauben der neuen Regenrinne. So stehen wir beiden unverhofft Arbeitslosen eine Weile mit Regenschirm auf dem Weg und plaudern über Piraten und nasses Heu. Diese Regenwolke scheint von der größeren Art zu sein, keine hellere Stelle in Sicht im allgemeinen Weiß-Grau. So geht Amador ins Dorf zurück, ich ins Haus, um beim entrußen des Ofens zu helfen. Kann ja sein, dass wir heizen müssen.

Fernglassicht

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Amador mäht seine Wiese, Roswitha fotografiert Kühe (zuerst) und Bananen (später), ich mauere einen neuen Sockel für den Kamin. Morgensonne, Vormittagsnebel, Mittagshochnebel, Nachmittagssonne. 23 Grad, im Liegestuhl nur im Schatten auszuhalten. Gegen Abend fahre ich mit Amador hoch auf die Alm. Die tiefe Sonne modelliert Kühe und Berge, gibt dem Gras-Grün einen gelben Touch , dem losen Gewölk auch. Gute Fernglassicht: Vom Gipfel aus kann ich den Bauern unten beim Wiesemähen zusehen. Die sieht man allerdings viel besser von unten aus.

Fiesta San Roque

Große Fiesta der Dörfer Canales , Ortiguero , La Salce . 12:30 Uhr Prozession, 13:00 feierliche Messe, anschließend Wermut- Umtrunk . Ich ziehe mir meine helle gute Hose an und radle los. Nach 3 Minuten ein kurzer, heftiger Gewitterschauer. Ich stelle mich unter eine Eiche und hoffe, dass bald die Sonne wieder rauskommt, damit meine Sachen trocknen. Im Dorf niemand zu sehen, nur Maria in ganz normaler Arbeitskleidung. Gegenüber der Schreinerei , ein bisschen den Berg hoch, stehen 5 Leute, weil man von hier die Prozession sehen kann, die am Hotel in Ortiguero losgeht. Losgehen soll, denn sie ist schon seit 20 Minuten überfällig. Nur keltische Musik ist schon von weitem zu hören und ab und zu ein Böllerschuss, der Schall rollt durch die Berge, als ob jemand ein Stück Felswand gesprengt hätte. Unter den Wartenden sind auch Ramón aus Ortiguero und seine Schwägerin Amalia aus Canales . Ramón fängt ein Gespräch mit mir an, das aber weitgehend daran scheitert, dass er schon zu viel g

Blöd inner Birne

Auf dem Sofa sitzend den Anfang meiner " Memoiren " formuliert, im Kopf, und dabei eingenickt . Harte Arbeit tagsüber verträgt sich halt nicht mit abendlicher Schreiberei. Oder einfacher: Davon wird man blöd inner Birne.

Friedlicher Sommertag

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Ganz oben auf einem steilen, spitzen Felsen steht eine alte Ziege , guckt in der Gegend herum und sonnt sich. Über ihr kreisen ein paar Geier. Sie überschlagen schon mal, wie viele Tage sie von der Ziege satt werden.

Im Liegestuhl

Ich bräuchte einen besseren Stift, mit diesem Kugelschreiber - der noch aus den Beständen des Gymnasiums K erpen (Abteilung Bibliothek, Standort Bücherkeller) stammt - wird das eine unschöne Schmiererei. Diesen Kugelschreiber müsste ich in den Müll werfen. Aufstehen, reingehen , zur Mülltonne, dann Treppe hoch zum Schrank, neuen Stift holen, den ganzen Weg wieder zurück, in den Liegestuhl setzen. Zu viel Aufwand. Zu faul.

Fotokrise

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Fotografierwetter: Licht, Schatten, Wolken, Wiesen, Berge, Blau. Und der viele Enzian! Und die Regentropfen auf dem Spinnennetz im blühenden Heidekraut!! All die schönen Fotos (falls sie denn schön sind) - sind sie denn nicht vor allem schön langweilig und langfristig nichts als langweilig? Langfristig sind nur Bilder interessant, die vom Leben der Menschen erzählen. Auch der sonnigste Sonnenuntergang und der blaueste Enzian erzählen nichts.

Sommerkälte

Nebeltag, Regentag, Nieseltag . Die Kühe kommen von den Bergen runter, Menschen kommen nicht rauf zu uns. Heuernte fällt wegen schlechtem Wetter aus. In Köln sind's 28 Grad, sagt das Radio. Hier sind's knapp 18 Grad, sagt das Thermometer.

Altes Gemäuer

Die Vorliebe für allerlei altes Gemäuer - vom Fachwerkhaus bis zur Natursteinmauer - kam nach 1975 auf. Warum nur in dieser Zeit? Vom Praktischen her gesehen völliger Quatsch, sich mit dem Restaurieren alter Gebäude abzugeben. Am Ende, am Ende all der Plackerei, steht ein Gebäude, das immer noch in vielem schlechter ist als ein guter Neubau. Fortschrittsfeindliche Nostalgie - masochistischer Zeitgeist.

Hochsitz

Abends sitzen wir oben im kleinen "Galerie-Zimmer" und gucken zum Fenster raus: Auf die gegenüberliegenden Berge (derzeit eher auf die Wolken davor), auf unsere Wiese und die sich daran anschließende Wiese etwas weiter unterhalb. In der Dämmerung geht da schon mal ein Hirsch spazieren oder ein großer Fuchs. Deshalb liegt das Fernglas immer bereit. Die Wildschweine haben sich bisher noch nicht blicken lassen, die Fledermäuse fliegen jeden Abend auf und ab. Das Käuzchen hält heute zum Glück die Klappe.

Heuernte

Fast 10 Uhr abends: Die Traktoren brummen noch. Die Bauern arbeiten, sie hören erst auf, wenn es dunkel wird. Die Tage ohne Regen müssen ausgenutzt werden, das Heu muss trocken rein. Trotz einiger Maschinen auf den mal mehr, mal weniger steilen Wiesen eine unglaubliche Plackerei . Damit im Winter ein paar Kühe satt werden, von denen ein paar Menschen satt werden. Die Alternative: 100 Kühe in den Stall, importiertes Futter kaufen, schon fertig. Aus den Wiesen wird Unland. Na und? Na und?

Menschennatur

Schlappe Arme vom Unkraut-Rausreißen, Brennnessel- Sensen , Rankenabschneiden. Bis die fast 5 Monate sich selbst überlassene Natur wieder so aussieht, wie wir Menschen die Natur schön finden: sorgfältig zurechtgestutzt.

Grau sehen

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Fast eine Woche unterwegs und noch kein einziges Foto gemacht. Ist ja hier auch schon den vierten Tag grau und grau. Sieht nicht aus auf den Fotos, so viel Grau. Will keiner sehen. Ich kann's auch nicht mehr sehen.

Autokrams (2)

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Nun, nach einer weiteren Radfahrt zu Subaru steht einigermassen fest, dass Auto kein Problem hat. Ich habe ordentlich Konditions-Training auf dem Fahrrad gemacht, Geld gekostet hat es auch, und rausgekommen ist fast nix. Also geht es morgen auf die Autobahn.