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Es werden Posts vom April, 2009 angezeigt.

Wo sind die Töpfe?

Ist ja nicht einfach, das Nach-Hause-Kommen nach vier Wochen in 10.000 km Entfernung. Das Spülen beispielsweise ist schon ganz schön schwierig. Wo kommen nochmal die Töpfe hin und die Teetassen? Ach ja, da hatte ich ein spezielles Handtuch zum Tisch-Abwischen und die Tischabfallschüssel, warum sieht die so komisch aus? Weil der Deckel fehlt, der sonst immer drauf ist, aber wo mag der sein? Das Beruhigende: Alles Sachen, die im Langzeitgedächtnis gespeichert sind. Im Alter nachlassen soll das Kurzzeitgedächtnis.

Letzter Tag

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Letzter Tag in San Salvador, wir lassen uns nach Antiguo Cuscatlán fahren und wollen dann zum Botanischen Garten gehen. Finden wir aber nicht. Immerhin finden wir die Kirche im Zentrum von Antiguo Cuscatlán , weil ich einen jungen Mann an der Ecke nach dem Weg frage. Von der Kirche aus ist es einfach, meint Roswitha: Am Supermarkt vorbei, dann kommt das Café El Arco . Das hat geschlossen, schade. Ich will wieder zurückgehen, ist ja auch um kurz nach 8 Uhr schon ganz schön heiß&sonnig, aber Roswitha meint, sie habe vom Auto aus ein Schild gesehen, wo was vom Botanischen Garten draufstünde. Also gehen wir weiter Richtung Einkaufszentren und landen bald an der Panamericana. Ein Schild taucht nicht auf, aber das Shopping-Zentrum lockt. Leider lockt es erstens Roswitha mehr als mich und zweitens lockt es auf der anderen Seite der Panamericana. Fußgängerüberweg gibt es nicht. Ich erinnere mich aber, dass es eine Fussgängerbrücke gibt, vielleicht 300 Meter weiter an der Panamericana. Lä

Ein Abend in der Hängematte

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Los Cobanos Village Lodge ist eine Oase der Ruhe, Ordnung, Sauberkeit (jedesmal mit einem "relativ" davor, d.h. vergleichen mit der Umgebung). Eine kleine Insel. Etwa 800m2 hat das Grundstück, davon 350m2 Parkplatz, ringsum, zum Glück, eine 2,50m hohe weißgestrichene Mauer, über die Mauer läuft gerade eine Eidechse. Ich liege in der Hängematte neben dem bei Dunkelheit, also ab 18:30 Uhr, beleuchteten Pool unter dem Dach der breiten Palmen, höre den Pazifik rauschen, ab und zu auch ein Auto hupen, Latino -Musik von den Buden am Strand, schreiende Kinder und frage mich, ob es irgendwann mal kühler wird. Vom Pazifik her ist frische Luft nicht zu erwarten, der hat nämlich gut 30 Grad Wassertemperatur - geschätzt, Thermometer gibt es hier nicht. Der Muchacho vom Hotel in T- Shirt und knallroten Bermudas hat die Stühle rund um den Pool schon zusammengestellt und ausgerichtet, die Pflanzen gewässert , den Sand fein säuberlich (aber nicht wirklich bis in die letzten Ecken) gerec

Tropische Ostereier

Am Ostersonntag-Morgen gab es Ostereier, klar. Die echten, aus Deutschland selbst importiert, versteckt in unserem Hotelzimmer in Panajachel . Von dort fuhren Eier und Hasen im Koffer mit an den Pazifik, aber die Temperatur im Kofferraum war ihnen ebenso zu hoch wie die Temperatur in unserem Zimmer in der Los Cobanos Village Lodge , dort schmolz die Schokolade auch nachts. Jetzt liegen Eier und Hasen im großen Kühlschrank in San Salvador, etwas außer Form,aber hart. Um ehrlich zu sein: Hier hat man gar keinen Hunger auf Schokoeier mit Marzipanfüllung. Die Azteken - nur die Männer - tranken Kakao vermischt mit kaltem Wasser ohne jeglichen Zuckerzusatz. Die wussten warum.

Stressiges Vergnügen

Wie oft habe ich hier schon mein schönes Nikon-Fernglas vermisst. Am Lago de Atitlan, am Pazifik, auf dem Balkon. Überall viel zu sehen. Aber das Fernglas dürfte natürlich niemand sehen, Diebstahlgefahr.

Autowäsche

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Die Leute von Gegenüber putzen ihren neuen Mercedes. C-Klasse, beige-metallic mit schicken Alu-Felgen. Vorher hatten sie einen weißen 5er BMW, außerdem steht noch ein silbergraues BMW-Z3-Cabrio mit schwarzem Stoff-Verdeck unter dem Vordach, das als Garage dient. Der Z3 wird wenig bewegt, er steht eigentlich nur rum, das Stoff-Verdeck ist an zwei Stellen aufgeschlitzt, wahrscheinlich ist es zu gefährlich, hier mit einem Sport-Cabrio herumzufahren. Der Platz, auf dem die Autos stehen, ist gefliest, direkt vor dem Haus. Sozusagen ein gefliester Vorgarten mit Dach. Wenn das Hausmädchen morgens damit fertig ist, den kleinen Rasen neben dem Haus zu wässern, nimmt sie den Wasserschlauch und spritzt die Fliesen an der Stelle, wo außerhalb der Arbeitszeit der Mercedes steht, und die Flächen rings um den BMW herum mit Wasser ab. Anschließend wischt sie die Fliesen mit Schrubber und Putzlappen. Manchmal kehrt sie auch nur. Das Auto waschen die Bewohner selbst.

Kind & Beruf

Unten auf der Eingangstreppe des Appartmenthauses sitzt eine dunkelhäutige Frau mit langem schwarzen Zopf mit einem hellhäutigeren etwa zweijährigen Kind, das mit einer blonden Puppe spielt. Hier ist es ganz einfach, Kind und Beruf zu vereinbaren - man nimmt sich eine Frau, die auf das Kind aufpasst und nebenbei auch noch so lästige Sachen wie Putzen, Kochen und Waschen erledigt. Die bekommt dafür pro Tag etwa so viel, wie eine Taxifahrt hier hoch kostet. Aber die Frau kommt natürlich mit dem Bus, Busfahren ist sehr billig hier.

Balkonien, revisited

Jetzt machen wir wieder Urlaub in Balkonien, wenn auch der Balkon exotischerweise in San Salvador ist. Nach der Semana-Santa-Reise durch Guatemala und an die Pazifik-Küste mit ihren Höhen und Tiefen - wird noch nachgetragen oder bei www.geo-reisecommunity.de veröffentlicht - ist hier doch schön ruhig und gemütlich - und ganz schön heiß mal wieder, zu heiß jedenfalls, um durch die Stadt zu latschen. Obwohl, heute morgen sind wir ja im anthropologischen Museum gewesen und wollten dann in eine Shopping-Mall, die an der Stelle, wo sie auf dem Stadtplan eingezeichnet war, nicht existierte. Danach hatten wir die Nase voll vom Gehen und sind mit so einem gelben Taxi Richtung Balkon gefahren.

Dämmerung

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Um 18:30 Uhr - in einer Viertelstunde wird es ganz dunkel sein - ist viel Betrieb auf der Pasaje No. 1 . Ein Auto nach dem anderen kommt, die Wachmänner warten schon, springen aus ihren kleinen Wachhäuschen und schieben die Tore auf: Einfahrt des Hausbesitzers. Dann wird das Tor wieder verriegelt, der Wachmann zieht sich in sein Häuschen zurück. Dort wird er die Nacht verbringen.

Der Muchacho

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Morgens ist es noch angenehm kühl oder schon angenehm warm, je nach Standpunkt, jedenfalls 22 Grad. Deshalb stehen wir vor 7:00 Uhr auf und frühstücken. Der Muchacho hat schon einige Autos gewaschen. Das macht er jeden Morgen. Die Putzlappen und seine nasse Kleidung hat er auf dem Boden zum Trocknen ausgelegt, die Fenster putzt er mit Zeitungspapier. Es gibt zwei Muchachos für diese Residencia, sie wechseln sich ab, 12 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, einer ist immer da. Der Muchacho, der heute Dienst hat, ist immer gut gelaunt. Er macht das große Eisentor auf, wenn ein Auto kommt, hilft dem Fahrer mit lauten Zurufen beim Einparken, trägt die Einkäufe bis in die Wohnung. Sein Diensthäuschen neben dem Tor dient auch als Briefkasten. Der Briefträger gibt die Post bei ihm ab, er überreicht die Post dann persönlich dem jeweiligen Adressaten. Ab und zu kommt ein LKW mit Trinkwasser die Strasse hoch, das Wasser aus der Leitung benutzt hier niemand als Trinkwasser. So lässt man sich gutes Wa

Apotheke

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An der Kreuzung der Calle Mediterranea mit der Avenida Einstein gibt es drei Apotheken. Und weil sie so nahe zusammenliegen, locken sie die Kunden mit Rabatten. 15% auf alles verspricht die Farmacia de San Benito , für die wir uns entscheiden. Ein bewaffneter Wachmann öffnet die Türe. Eine große Apotheke, modern eingerichtet, aber sie hat nichts von dieser vornehm-gediegenen Anmutung, die man in Deutschland den Apotheken verpasst. Eher nüchtern, wie ein etwas unordentlicher Schlecker-Markt. In der Ecke ein zweiter Wachmann, auch mit umgehängter Waffe, so einer Kreuzung aus Pistole und Gewehr. Zwei Wachleute? Um die Kasse zu bewachen oder um den Drogen-Schrank zu sichern? Wir jedenfalls kaufen ein Sälbchen und bekommen unsere 15% Rabatt. 30% Rabatt, so verkündet es ein Plakat neben der Kasse, hätten wir bekommen, wenn wir Viagra gekauft hätten. Dann gehen wir wieder den Berg rauf, vorbei den den Toren der verschiedenen abgeschlossenen Wohnanlagen, bis wir zum Schluss an "unserem

Aussicht vom Balkon

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Gut angekommen in El Salvador, Reise, wie erwartet, lang und immer länger, Temperatur hier, wie erwartet, schön hochsommerlich warm. Sogar einen kleinen Spaziergang zum nächsten Supermarkt haben wir schon gemacht. Runter vom Hügel der vornehmeren Residencias, wo eigentlich nur all die Haushaltshilfen beim Rasensprengen oder Blätterzusammenkehren und die Männer in ihren Uniformen, die die Eingänge oder Geschäfte oder was auch immer bewachen, zu sehen sind ... und schwitzend wieder rauf. Jetzt reicht es für heute mit der Bewegung. Hier oben kann man schön auf dem Balkon sitzen, den leichten kühlen Wind genießen und die Aussicht und verschiedenen Vögeln beim Zwitschern zuhören. Die Sache hat nur einen Haken: Es gibt keine Balkonstühle.