Die Brennholzmänner


Mitten im Regenwald, irgendwo am Lago Petén Itzá, Guatemala. Der Regenwald sieht hier auf den ersten Blick wie ein normaler Mischwald aus, in den sich  Zimmerpalmen verirrt haben.

5

Ein Holzbündel liegt am Rande des schmalen Weges, bald noch ein paar.

6

Gutes Tropenholz, mit Hilfe von Palmblättern und einem Stück Stoff fachgerecht gebündelt. Es ist niemand zu sehen, aber die Männer, die im Wald Holz schlagen, es dann in die Orte schleppen und dort als Brennholz verkaufen,  bilden einen eigenen Berufsstand: Die Leñadores, die Brennholzmänner.
Foto: J. Etchart
Holz wird zum Kochen verwendet, weil es billiger ist als Gas oder Strom. Auch die zahlreichen Stände in den Dörfern und kleinen Städten, an denen irgendetwas gebruzzelt wird, werden oft mit Holz beheizt, weshalb bei Windstille sich eine Qualmwolke über den Zentren ausbreitet, die sich mit den Autoabgasen vermischt. So wandert das gute Tropenholz - vor allem die harzreichen Sorten sind beliebt - in den Ofen. Bevor Regenwaldschützer protestieren: Die Holzmenge, die die Leñadores entnehmen, ist sehr gering. Denn zum Glück braucht niemand Holz zum Heizen. Brennholz wird zum Kochen benutzt, die Frauen in den Dörfern kochen oft im Freien - drinnen ist es auch ohne Feuerstelle schon heiß genug. Oben in den Bergen, wo es schon mal kühler wird, gibt es auch Indoor-Herde.
Die Leñadores haben einen harten Job. Manche transportieren ihre Holzbündel auf Eseln, aber in der Regel schleppen sie das Brennmaterial auf dem Rücken von den Bergen herab in die Orte.  Sie tragen Gummistiefel, denn im Wald ist es matschig und beeilen sich mächtig. Immer rasen sie in einer Art Laufschritt die Berge herunter, bei Regen wird das Holz mit einer Plastikplane bedeckt.  Die Männer wissen wahrscheinlich selbst nicht, ob sie vom Schweiß oder vom Regen nass sind.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Fußleisten-Entsorgung

Wolfgang Thomas