Lämmchen und Junge

Lämmchen und Junge, so heißen die beiden Helden dieses Romans. Ich habe tatsächlich schon wieder ein Buch gelesen, bis zum Schluß, aber eigentlich doch nicht, denn ab der Hälfte habe ich nur noch nach Rezensenten-Art gelesen, also auf jeder Seite so viel, dass der Gang der Handlung klar wird.
Dann die Frage, warum. Ziemlich banal: Weil ich neben dem Bett und im Arbeitsbereich sonst nichts gefunden habe und die "Bibliothek" derzeit zum Gästezimmer umfunktioniert ist und dieses Buch auf dem Flur stand - als Rowolt Taschenbuch Nr. 1 Teil meiner Sammlung der ältesten rororo-Taschentücher.
Ist auch nicht uninteressant der Fallada, heute eher von historischem Interesse, weil die Zustände um 1930 erstaunlich minutiös geschildert werden. Eigentlich erfährt man viel mehr aus diesem Roman als aus dem ein Jahr vorher erschienenen und eine ganz ähnliche Problematik behandelnden "Berlin Alexanderplatz". Das ist eine spannende Frage: Ob Döblins Roman, nur weil er erheblich schrägere, "modernere" literarische Techniken hat, irgendwie "bessere" Literatur ist als Falladas brav - aber längst nicht im Stile des guten alten Fontane - geschriebener Roman. Auf Bildern der "Neuen Sachlichkeit" sieht man eben auch viel mehr als auf einem kubistischen Picasso.

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