Mit Chic, Charme und Cadillac


Unsere DVD-Sammlung besteht aus zwei Filmen. "My One and Only. Mit Chic, Charme und Cadillac" ist einer davon. Seit gestern. Und gestern Abend haben wir uns den Film auch angesehen. Über den Film selbst ist nicht viel zu sagen, aber da wir uns erstens - wie erwähnt - fast nie Filme kaufen und zweitens allenfalls ein Mal im Monat einen Film sehen, hier die ganze Geschichte.

Angefangen hat es, unter anderem, mit dem Geburtstag unserer Nachbarin. Sie ist 90 Jahre alt geworden und hat uns eingeladen. Da darf man nicht nein sagen, auch wenn man keine Lust auf Nachbarschaftskaffee hat. Es gab Kaffee und Kuchen. Wie üblich. Beides recht heftig-deftig. Drei Urenkel spielten etwas lebhafter, was der Uroma auf den Keks ging, was wiederum dem Enkelkind in ihrer Eigenschaft als Mutter auf den Keks ging. Dann rief eine Frau vom Roten Kreuz an. Die Uroma dachte, das Rote Kreuz wollte zum Geburtstag gratulieren, tatsächlich aber hatte eines der Urenkel oben auf den Notfallknopf gedrückt. Das fanden alle sehr lustig, nur die Uroma nicht.

Unsere Oma lächelte vor sich hin und wollte auch keinen Kuchen mehr. Wir stießen alle mit Sekt an, da hatte man wenigstens was zu tun. Kurzum, die Frage war: Wann darf man sich verabschieden, ohne unhöflich zu sein. Ich durfte schon recht früh, weil der Dachdecker kam. Roswitha musste nach länger ausharren.

Danach hatten wir das Bedürfnis nach einem Spaziergang an der frischen Luft. Leider war die Luft aber ziemlich frisch und ziemlich dunkel war es auch schon. Vielleicht ins Kino? Im Kerpener Kino läuft nichts, nach Köln ist es zu weit. Also fuhren wir nach Kerpen ins Kaufland, um bei einem griechischen Türken (oder umgekehrt) ein paar leckere Oliven und so griechisch-türkische Pasten zu kaufen. Im Kaufland - jetzt kommen wir dem Film langsam näher - gibt es auch einen Kik und einen Tedi, wie das so üblich ist.

Roswitha meinte, jetzt Weihnachtspapier zu kaufen sei praktisch und ökonomisch, weil es das gute&billige Papier kurz vor den Feiertage nicht mehr gibt. Mag sein. Jedenfalls gingen wir in den Tedi und standen bald vor einer überwältigenden Auswahl an enorm billigem Weihnachtspapier. Nach ausgiebigem Studium sämtlicher Rollen und sorgfältigem Vergleich der verschiedenen Designs - ich habe inzwischen den ganzen Laden besichtigt - entschied Roswitha sich für 5 Rollen, die Rolle für 0,75 EUR, da kann man nichts sagen. Und außerdem: 5 Rollen, deutet das nicht darauf hin, dass ich viele Geschenke bekommen werde? Im Vorübergehen kauften wir noch eine dicke rote Kerze, die leider schon im Müll liegt, weil sie daheim auf den Steinfußboden in der Küche gefallen und zerbrochen ist. Das nur nebenbei.

Auf dem Weg zur Kasse kamen wir jedenfalls an einem Ständer mit DVDs vorbei. Lauter uns vollkommen unbekannte Filme. Darunter auch "My One and Only". Nicht schien für oder gegen diesen Film zu sprechen. Hauptdarstellerin Renée Zellweger. Hm, habe ich diesen Namen schon mal gehört? Vielleicht. Ein "spritziges Roadmovie" - das gab den Ausschlag, denn Road-Movies habe ich gern. Also investierten wir 2 EUR und kauften die DVD.

Nach dem Verspeisen der wirklich sehr leckeren türkisch-griechischen Pasten, Oliven und Weinblätter-Röllchen erfolgte der Umbau. Wie erwähnt, sehen wie ja sehr selten DVDs und haben deshalb auch nicht entsprechende Equipment zur Hand. Es wurde also das große Laptop, das immer auf dem Schreibtisch steht, von allen seinen Kabeln befreit und hochgetragen, dann ein Tisch gesucht mit der richtigen Höhe, um den Film vom Bett aus sehen zu können. Vom Bett aus, weil es dort bekanntlich gemütlich ist, aber auch deswegen, weil es draußen zwar sternenklar, aber recht frostig war. Der Heizkörper gab sich alle Mühe, aber was sind schon 20 Grad Zimmertemperatur, wenn man einen Film sehen will? Also wurden die Bettdecken und ein Gläschen feinen Rums aktiviert.

Der Film lief an, die Sprache war Deutsch, leider viel zu leise. Also musste ich noch mal raus aus dem Bett, unten die Lautsprecher von meinem PC abmontieren und oben anmontieren. Herrlich, was so 12 Jahre alte Aldi-Lautsprecher für 12 EUR doch für eine Klangverbesserung bewirken. So wurde das Gläschen Rum leer und das erstaunlich gute und unterhaltsame Road-Movie kam langsam aber sicher von New York über Boston, Pittsburg, St. Louis nach Los Angeles. Ach, ist das fein in den Estados Unidos!

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