Alt-Männer-Kamm

Ich habe einen Entschluss gefasst: Ich werde mir einen Kamm kaufen, einen schwarzen oder besser noch dunkelbraunen Kamm. Nun könnte man einwenden, ein Mensch mit Glatze brauche keinen Kamm. Stimmt auch fast. Komme ich vom Frisör zurück, brauche ich mindestens 2 Wochen lang keinen Kamm. Aber dann: Kamm oder wieder zum Frisör? Klar, da ist die Anschaffung eines Kammes günstiger.

Tatsächlich besitze ich einen Kamm, aber dieser Kamm hat ein Problem. Er ist weiß und es steht in goldener Schrift "Mozart" drauf. Eigentlich ein hübsches Ding, funktionell sowieso. Das Gute daran: Er war völlig umsonst, ein Geschenk des Hotels "Mozart" in Valladolid. Kein schlechtes Hotel, drei Sterne. Letzteres weiß ich deshalb noch so genau, weil diese drei Sterne auf dem Kamm abgebildet sind, auch in Gold, natürlich.

Nun hat sich das Männlichkeitsideal ja in meiner bisherigen Lebenszeit etwas gewandelt, aber seitdem ich 60 Jahre alt geworden bin, glaube ich, dass ein weißer Mozart-Kamm nicht mehr zu mir passt. Jetzt setzte ich mich aufs Rad, fahre zum TEDI und kaufe einen richtigen Alt-Männer-Kamm.

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