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Eulerich und Miezekatz

Eulerich und Miezekatz from Martin Haeusler on Vimeo .

Karneval 1958 und 1960

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1958 war ich Katze, Karnevals-Katze. Als Junge hätte ich natürlich Kater sein müssen, aber wahrscheinlich war ich Katze, weil ich das Kostüm von meiner älteren Schwester geerbt hatte.  1960 dann Indianer. Nach " orientalischer Prinz " und "Katze" natürlich ein enormer Fortschritt. Ein richtiger wilder Indianer, Häuptling natürlich, zu erkennen an den vielen Federn, die mein Vater von irgendeinem Bauern mitgebracht hatte, der auf der Jagd Fasane geschossen hatte. Den Fasan als solchen gab es als Sonntagsbraten. Zum Kostüm gehörte eine braune Hose mit roten Flatterstreifen. Die Hose steht offen - ist halt ein ziemlich wilder Indianer. Indianer war, wie gesagt, besser als Katze oder Prinz, aber immer noch eine ziemliche Scheiße. Das wissen Mütter natürlich nicht, die nie einen Western gesehen haben: Aber was ist die Rolle eines Indianers? Er darf zwar mitspielen mit den anderen Jungs, wird aber in der Regel ziemlich bald abgeknallt ..... auch Pfeil und

Weiberfastnacht

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Karneval im Kindergarten 1957. Ein Fotograf war da und hat das Traumpaar fotografiert: Christa und Martin, die Prinzessin und der orientalische Prinz. Allerdings: Der Prinz hatte keine Lust, mit einem albernen Mädchen zu tanzen, er hatte überhaupt keine Lust zu tanzen, er hatte auch keine Lust auf dieses affige Kostüm, sondern träumte davon, wie alle anderen Jungs einem Cowboy-Kostüm aufzutreten, mit einer dieser Pistolen, mit denen man so schön rumknallen konnte. Cowboy? Pistole? Kam nicht in Frage. Märchen-Prinz - so eine Scheiße.

20. April 1980

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Als das Bild aufgenommen worden ist, war ich ziemlich genau halb so alt wie heute. Und ziemlich genau halb so gut gelaunt wie heute.      (Polaroid-Repro)

Wer hat Angst vor dem Krokodil?

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Arbeit früher und heute

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Damit niemand denkt (warum soll das eigentlich niemand denken?), wir würden unsere Zeit nur mit Segeln verbringen, nichts da, es wird weiter gerenoviert und gearbeitet: Früher, da war alles anders. Früher, als ich noch dem Staat gedient habe, da hatte ich noch Zeit, warme Sommernachmittage im Park zu verbringen:

Einen Rasierapparat kaufen, wo käme ich da hin ...

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Ich habe mir noch nie in meinem Leben einen Rasierapparat gekauft. Jedenfalls keinen elektrischen, so ein paar Schaber habe ich vielleicht vor vielen Jahren mal besessen, einen - jetzt erinnere ich mich - habe ich mir 1973 in Hirschberg gekauft, ein stabil aussehendes, aber ziemlich unbrauchbares Gerät aus polnischer, wenn nicht russischer Produktion, das alleine geeignet wäre, die Unterlegenheit der kommunistischen Warenproduktion zu beweisen. Egal, um Elektro-Rasier-Apparate soll es gehen. Da zunächst mein Bart recht spärlich spross, ... war ein Rasierapparat auch nicht so nötig. Trotzdem rasierte ich mich mehr oder weniger regelmäßig mit meinem ersten Braun-Rasierer, mein Vater hatte ihn ausrangiert, für mich war er völlig ausreichend. Später, als der dreißigste Geburtstag näher rückte und der Bart dann doch stärker wurde, ließ ich ihn wachsen, der gute Braun wurde bis etwa 1985 eingemottet. Dann war der Drei-Tage-Bart angesagt, alle drei oder vier oder fünf Tage kam wi

Vom Ursprung

"So sehr ich mich Frankreich verbunden fühle, so wurde ich doch gewahr, dass ein Teil von mir keinen anderen Ursprung hatte als den Boden, auf dem ich mich jetzt befand." Das notiert Julien Green, der in Frankreich geboren und aufgewachsen ist, als er zum ersten Mal in den Südstaaten ist, in dem Ort, an dem seine Mutter aufgewachsen ist. Das kann ich auch sagen, so geht es mir, wenn ich in Polen in der Gegend bin, aus dem meine Eltern stammen. Vielleicht glauben die Leute dem Julien Green eher als mir.

Schrott?

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All die gewonnenen Pokale, gestapelt in einer Kiste, sofern sie aus Metall waren - die Glasbecher und -gläser sind fast alle schon im Altglascontainer, weil dem Dauergebrauch nicht gewachsen. Jetzt kommen sie weg. Punkt.

Vaters Krug

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Das ist Vaters Weinkrug, hier von den Erben gebraucht. Er hat sich darin jeden Abend seinen Viertelliter abgemessen, meist Rotwein, und beim Fernsehen getrunken. Ob er nachgefüllt hat, weiß ich nicht, da war ich schon im Bett ...

Wir werfen nichts weg

Bei Kings von gegenüber hat wahrscheinlich ein Marder alle 5 Hühner umgebracht. Jetzt wollen sie trotzdem neue Hühner kaufen. Wir haben ja so viele Essensreste, sagt Frau Kings, aber wir haben noch die schlechte Zeit mitgemacht, als es nichts zu essen gab, wir werfen nichts weg, wir geben alles den Hühnern.

Über Land

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Ach, das Land. Heute bißchen rund um Kerpen geradelt, am Marienfeld bearbeiteten zwei Traktoren gerade einen Acker. Da hab ich angehalten, um zu sehen, ob der eine nicht ein Schlüter-Traktor ist, so einen roten Schlüter wie auf dem Bild hab ich ja auch mal besessen, früher, als ich noch Landwirtschafts-GmbH-Mehrheitseigner war (das hab ich jetzt aber schön ausgedrückt). Und wie gut die beiden Traktoristen das Feld für die Saat vorbereitet haben! Ach, das Land.

Nadolny (2)

"Nadolny" ist tatsächlich polnisch (ach, was macht das Spass, sowas zu erforschen, und wozu man früher viele Stunden in der Uni-Bibliothek wenn nicht in Archiven hätte verbringen müssen, verrät einem nun alles die Wikipedia). Der Urgroßvater von Sten Nadolny (der Großvater war ein bekannter Diplomat, wäre 1930 fast Minister geworden) war Gutsbesitzer in einem Ort im Ermland. Weiß natürlich kein Schwein, was das Ermland ist, außer mir, denn mein Großvater mütterlicherseits nebst seiner ganzen Familie kam auch aus dem Ermland - ein Fürstbistum in Ostpreußen. Das besondere am Ermland ist, dass man dort normalerweise katholisch war, während sonst ganz Ostpreußen preußisch-protestantisch zu sein pflegte. Nun ist der Pole als solcher ja auch katholisch und entsprechend gab es dort auch eine relativ große polnischsprachige Minderheit, die Warmiaken. Womit wir dieses Kapitel getrost schließen können.

Seifenspender

Im Bad steht ein Seifenspender, wenn man drauf drückt, kommt Flüssigseife raus, klar. So kann man sich erst etwas Flüssigseife auf die Hände spritzen, die Seife verteilen und erst dann unter fließendem Wasser abspülen. Spart Wasser. Und oft, wenn ich diesen Seifenspender benutze, muss ich an meinen Vater denken, der keinen Seifenspender, aber eine noch wassersparendere Methode hatte: Wenn er aus dem Garten oder aus dem Hühnerstall kam, die Hände schwarz vor Dreck - ein Mann trägt keine Handschuhe - , dann ließ er unten im späteren Gästezimmer warmes Wasser ins Handwaschbecken laufen und wusch sich die Finger mit Seife in der warmen, stehenden Brühe. Sich die Hände bei laufendem Wasser säubern? Welche Verschwendung!

... ebay, ebay ...

Sitze seit Stunden daran, gut 20 Sachen bei Ebay zu verkaufen: Photos machen, Photos bearbeiten, Texte schreiben, Angebot hochladen. Was das für Arbeit macht: Früher war halt doch alles besser - da hat man die Sachen einfach in die Mülltonne geworfen.

Nix als Ahnen

Seit ein paar Tagen arbeite ich am Online-Stammbaum, der Familienseite. Jetzt scanne ich Fotos ein und noch mehr Fotos, die dann umständlich in Photoshop bearbeitet werden müssen. So blicke ich den Ahnen und der eigenen Vergangenheit ins Auge. Soll ja gut sein, sich mit den Wurzeln zu beschäftigen. Und wenn's zu viel wird mit den Ahnen, dann geht es in den Garten, ein Loch ausbuddeln für eine Garten-Teich-Gießwasser-Reservoir.

Der Beweis

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Beim Kramen nach alten Fotos für die Haeusler-Familien-Seite bei myheritage.de hab ich es gefunden: Ein Foto vom Erstkommunions-Geschenketisch und da liegt - zugegebenermaßen ein wenig unscharf - die Kamera (siehe oben: Blog-Eintrag "Bella"). Was für ein Buch ich da lese, weiß ich nicht mehr.

Lupinen

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Im Rekultivierungsgebiet rund um den Papsthügel blühen jetzt überall Lupinen, alle blau. Wie früher am Liblarer See. Aber da gab es viele verschiedene Farben und vor Fronleichnam gingen die Liblarer mit Wäschekörben zur "Kippe", um Lupinenblüten abzustreifen, die dann für einen farbigen Blütenteppich verwendet wurden. Wir Meßdiener nicht über die Blütenpracht gehen, sondern knapp links und rechts vorbei. Nur der Pastor mit der Monstranz schritt über die Blumen. Nachrichten aus einer mythischen Vorzeit.

Blog-Sinn

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So von Zeit zu Zeit ist sie da: Die Frage, was das eigentlich soll. Bilder hochladen, Posts schreiben. Liest ja doch kein Mensch, oder fast kein Mensch. Ist aber, denke ich, nicht tragisch. Früher, da hat man Fotos gemacht und in schöne Fotoalben eingeklebt, die Bilder beschriftet, und dann? Dann wurden sie der Verwandtschaft gezeigt, die mal müde die Bilder durchblätterte, um zu sehen, ob man selbst irgendwo drauf war. Anschließend verstaubte das Album im Regal. Oder die Dias: Ich liebe Dias, herrlich, wie die Farben leuchten, und so schön groß sind die Bilder. Aber die Ankündigung von irgendjemand, er wolle seine Dias zeigen, provozierte meistens die Reaktion: Aber bitte nicht so viele! Danke, das reicht. Man konnte froh sein, wenn man seine Dias zweimal einem Publikum gezeigt hat, dann vielleicht 20 Jahre später nochmal nach dem Motto: Guck mal. wie Tantchen damals ausgesehen hat! Dann schliefen die Dias in ihren schönen Holzkästen wie die Blog-Daten auf dem Server. Die Erben w

Das Ende der Geschichte

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Spülen, Jalousie reparieren, Bauschutt entsorgen, Komposterde verteilen, Wäsche aufhängen, Suppe kochen, wieder Spülen, zur Post, zum Rewe und zum Bäcker, Bild zur Photocommunity hochladen, Foto von kaputtem Spiegel machen und in den Blog stellen, Fahrradhelm kaufen - sage keiner, ich hätte heute nichts geschafft. Aber. Im neuen "Google Books" meinen Namen eingegeben und gesehen, wie oft in der wissenschaftlichen Literatur mein "Das Ende der Geschichte in der mittelalterlichen Weltchronistik" zitiert worden ist. Anfang, Höhepunkt und Ende meiner wissenschaftlichen Karriere. Schnüff. Es regnet, ich muss die Wäsche reinholen.