Karneval 1958 und 1960



1958 war ich Katze, Karnevals-Katze. Als Junge hätte ich natürlich Kater sein müssen, aber wahrscheinlich war ich Katze, weil ich das Kostüm von meiner älteren Schwester geerbt hatte. 


1960 dann Indianer. Nach "orientalischer Prinz" und "Katze" natürlich ein enormer Fortschritt. Ein richtiger wilder Indianer, Häuptling natürlich, zu erkennen an den vielen Federn, die mein Vater von irgendeinem Bauern mitgebracht hatte, der auf der Jagd Fasane geschossen hatte. Den Fasan als solchen gab es als Sonntagsbraten.
Zum Kostüm gehörte eine braune Hose mit roten Flatterstreifen. Die Hose steht offen - ist halt ein ziemlich wilder Indianer.
Indianer war, wie gesagt, besser als Katze oder Prinz, aber immer noch eine ziemliche Scheiße. Das wissen Mütter natürlich nicht, die nie einen Western gesehen haben: Aber was ist die Rolle eines Indianers? Er darf zwar mitspielen mit den anderen Jungs, wird aber in der Regel ziemlich bald abgeknallt ..... auch Pfeil und Bogen waren nur Deko. Schießen konnte man damit nicht. Und wenn man es gekonnt hätte, wäre es verboten gewesen. Viel zu gefährlich.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Fußleisten-Entsorgung

Wolfgang Thomas