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Unterwegs mit Keynes

Keynes, der langzottelige Haushund, weiß nichts davon, dass die Verfechter der Schulden-kurbeln-die-Wirtschaft-an-Lehre, die sich auf seinen Namensvetter berufen, gerade mit größte Mühe versuchen, die entstandenen Schulden irgendwo hinzuschieben, wo sie keiner sieht, damit die Nation sich wieder neuen Rentenerhöhungen und der Aufstockung des Weihnachtsgeldes für Beamte zuwenden kann. Keynes weiß von alledem nichts, schon deshalb nicht, weil sich hier für den Zusammenbruch des Euro schon deswegen keiner interessiert, weil schätzungsweise 95% der Umwohnenden außer dem Dollar höchstens noch die Währungen der Nachbarländer kennen. Professoren natürlich ausgenommen, Professoren kennen den Euro und seine Krise. Man kann, habe ich heute auf einem Mitteilungsblatt der juristischen Fakultät der hiesigen Universität aus der Feder eines Jura-Professors gelesen, am Zusammenbruch Griechenlands schön sehen, wie der Neoliberalismus die Völker ins Verderben führt. Na gut, der Mann ist Jurist, als ze

Durchs Elend zu den Sternen

Wenn man das Ufer verlassen hat und auf dem See herumschaukelt oder bei auffrischendem Wind über das Wasser braust, hat man es geschafft. Per aspera ad astra sagt man in Lateinien, und in diesem Falle haben sie mal wieder Recht, die Lateiner, obwohl der alte Seneca das eigentlich gar nicht gesagt hat, sondern Non est ad astra mollis e terris via, was zwar viel besseres Latein ist, aber dann doch für den Hausgebrauch zu schwierig. Eigentlich würde ja auch Per ardua ad astra besser passen, aber das ist das Motto der Royal Air Force und mit königlich-britischen Kriegsflugzeugen hat der Lago Ilopango nun wirklich nichts zu tun. Führt auch zu weit vom Thema ab, aber, um noch einmal auf Seneca zurück zu kommen, dessen Philosophie Nietzsche übrigens für „unausstehlich weises Larifari“ hielt, dieser Seneca wurde im Jahr 1 geboren. Das lässt sich einfach merken und so kann man auch leicht ausrechnen, dass der Lago Ilopango etwa 420 Jahre nach Senecas Geburt entstanden ist, nämlich bei einem gew

4000

1000 Klicks in 7 Monaten, wie beim vorigen Mal. Hm, hm, ist das vielleicht die Google-normal-Rate??

Auf dem Sofa

Auf dem orangenen Breitkordsofa fühle ich mich schon fast wie daheim. Draußen ist es dunkel, ab und zu braust ein Auto vorbei, das Stahl-Garagentor der Nachbarn wird zur Seite gerollt. Der Hund schläft auf dem kühlen Steinfußboden und stinkt ein wenig vor sich hin, wie es so Hundeart ist. Gerade habe ich mir ein Hemd über das Polohemd gezogen, denn bei der leichten Brise wird es schon kühl, 23,5 Grad, meint das Thermometer. Was ist das schon, wenn man untätig im Wohnzimmer sitzt. Mittags, als wir angekommen sind, war es noch was wärmer. Ist immer wieder ein Erlebnis, wenn man das klimatisierte Flugzeug verlässt und denkt, man käme in einen Raum, wo jemand vergessen hat, die Heizung abzustellen. Zum Glück erreicht man dann schnell das Flughafengebäude und die nächsten Klimaanlagen. Nach Einwanderungskontrolle, Zollkontrolle und Gepäckabgabe muss man das Gebäude dann doch verlassen. Sonnenschein, Palmen, ziemlich grün, ziemlich heiß. Jetzt spätestens ist der Zeitpunkt gekommen, die Fleec

Stadtwanderung

Nur 50 Meilen bis nach Atlanta. Das war schnell geschafft. Da wir uns diesmal im Internet genauestens über die Route informiert haben, haben wir es dank zweier Landkarten und einem Stichwortzettel ohne größere Schwierigkeiten geschafft, uns durch das Gewirr von vielspurigen Autobahnen rund um Atlanta zuerst bis zum Hyatt-Hotel durchzufinden, wo wir das Gepäck aufs Zimmer gebracht haben, dann den Mietwagen zum Rental Car Center zu bringen und ihn da abzugeben. Dieses Mietwagenzentrum ist übrigens ein gigantisches Ding, in dem alle Mietwagenfirmen sind, wie ein riesiges Parkhaus, super organisiert - geht alles blitzschnell. Direkt im Rental Car Center fährt dann ein kostenloser Sky Train zum Eingang vom Flughafen, wo auch die Marta genannte S-Bahn ins Stadtzentrum abfährt. War für blöde Deutsche nicht so einfach, zu begreifen, dass man für diese Marta erst für einen Dollar eine Art Kreditkarte kaufen muss, die dann mit 5 Dollar für eine Hin- und Rückfahrt aufgeladen wird. gut, nach einer

Strasse mit Aussicht

Eigentlich wollten wir in der Cheatah National Forest bleiben, ein riesiges Waldgebiet mit einem State Park rund um den höchsten Berg Alabamas - nur gut 700 m hoch, aber immerhin. Leider ist uns ein Autorennen dazwischen gekommen, ein Nascar-Event, wie das hier heißt, und deshalb waren alle Hotels im weiten Umkreis ausgebucht, nur noch ein Paar Zimmer zum Event-Preis von über 250 $ wären noch zu kriegen gewesen. Aber den Nationalwald wollten wir uns dann doch ansehen, unterwegs dort einen Stop machen und was spazieren gehen. Hätten wir auch sicher gemacht - war ja wieder goldenes Oktoberwetter - wenn wir den Park gefunden hätten. Zuerst falsch von der Interstate 20 abgefahren, dann nach Himmelsrichtungen, weil kein Schild zu sehen ("Da ist der Berg doch, das kann doch nicht weit sein!") - dann machte das Auto Piep, Piep, Piep, weil kaum noch Benzin drin war. Leider war in der abgelegenen Gegend, wo nur ab und zu mal jemand im Wald wohnt, eher eine Kirche als eine Tankstelle a

Die Insel des Heiligen Georg

Am Vorabend hatten wir lange im Internet nach einem schönen Hotel in der Gegend gesucht, schließlich den „St. Georges Inn“ auf der gleichnamigen Insel ausgeguckt. Das war nicht weit, Inseln sind oft was Besonderes, leider war das Hotel mit 135 – 150 USD ein bisschen teuer. Aber trotzdem. Bei völlig blauem Himmel sind wir wieder zurück über die Brücke gefahren, dann über die lange Brücke auf die Insel St. George. Wo die Brücke zu Ende war, lag das Hotel. Sah genauso aus wie im Internet, nur dass die Brücke und das daneben liegende kleine Einkaufszentrum nicht auf den Bildern drauf war. Die Insel ist schmal und ewig lang. Eine Hauptstraße führt von einer Seite zur anderen, rechts und links lauter Häuser in Sand und Dünen, meist Holzhäuser auf Stelzen, hölzerne Rentner- und Ferienhäusler-Träume, für amerikanische Verhältnisse ziemlich dicht an dicht, aber Beachfront oder Meeresblick sind alles. Ob keiner Angst hat, die Häuser würden beim nächsten Hurrikan wegfliegen? Ein paar größere Anw