Viel grüne Farbe - David Hockney in Köln


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Ist das voll. Ganz normal, meint die Garderobenfrau, kommen Sie am Sonntag, da ist es richtig voll.

So viele Bilder. Noch ein Saal und noch ein Saal. 200 schätzungsweise, können aber auch mehr sein: Ölbilder, Kohlezeichnungen, Aquarelle, Inkjet-Drucke. Das meiste riesig. Dazu 30 - 40 elektronische "Leinwände" aller Größen.

So viel Grün. Richtige, kräftige Grüns. Hockney muss grüne Ölfarbe in großen Eimern gekauft haben. Dazu mittelgroße Eimer mit verschiedenen Pink- und Rottönen.

Nichts als Landschaften. Nichts als englische Landschaften, nach einer Weile kennt man den einen oder anderen Baum schon, auch die eine oder andere Perspektive. Apropos Perspektive: Auf sehr vielen Bildern sind Wege zu sehen, die sich in der Ferne verlieren. Malerisch ist dergleichen nicht einfach. Die Wege auf diesen Bildern sind, sagen wir mal, unkonventionell. Man könnte auch sagen: falsch gemalt. Das ist bestimmt Absicht. Wirklich? Je länger ich mir die Bilder ansehe, desto mehr beschleicht mich das Gefühl, dass Hockney es nicht besser kann.

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Die Kohlezeichnungen sind nicht so spektakulär, zeigen aber, dass Hockney doch ein sicherer Zeichner ist. Sie sind außerdem ein Ruhepunkt in all dem großformatigen Grün und Menschengewühle.

Toll die Sachen, die Hockney mit dem iPad "gemalt" hat, ganz ohne Pinsel. Das finde ich schon deswegen toll, weil Hockney (Jahrgang 1937) in dem Alter ist, in dem sehr vielen bei Stichwort iPad nur ihre Enkelkinder einfallen. Hockney aber hat mit dem Ding eine einfache und gleichzeitig raffinierte Technik der Landschaftsmalerei entwickelt, vor Ort aufs iPad gekritzelt. Wie er das gemacht hat, kann man in der Ausstellung in verschiedenen Videos Strich für Strich nachverfolgen. Faszinierend.

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In der Vorhalle gibt es Hockney-Plakate, Hockney-Postkarten, Hockney-Kataloge, Hockney-Notizhefte, Hockney-Leerbücher, Hockney-Videos und Hockney-Zeitschriften. Da hat die Marketing-Abteilung gute Arbeit geleistet.

Draußen das verschneite, kalte und dunkle Köln. Sieht schön aus. Man bräuchte nur die Kamera herausziehen und draufdrücken. Ist aber zu kalt.

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