Zwei Filme

Zwei Abende, zwei Filme: Ein Film von Wim Wenders, der andere von Wes Anderson. Beide von vielen Kritikern hoch gelobt. Den einen Film haben wir nach 40 Minuten abgestellt und die Datei gelöscht. Den anderen mit Begeisterung bis zum Schluss gesehen. Ich jedenfalls, meine Mitseherin war etwas weniger angetan, aber trotzdem angetan.
Jetzt könnte ich ja ein Reatespiel veranstalten, welchen Film wir wohl nach 40 Minuten ausgestellt haben. Den oder den:

Das untere Bild ist aus "Palermo Shooting" von Wim Wenders, aus dem Film, den wir ausgestellt haben. Der tätowierte nicht mehr so junge Mann ist Campino, der die Hauptrolle spielt. Die Kamera, die er in der Hand hält, ist eine Plaubel Makina 67, eine Rollfilm-Kamera, die von 1979 - 1986 gebaut worden ist, es gibt nicht viele davon, denn sie war sehr teuer und unhandlich. Heute fotografiert mit Sicherheit kein Profi mehr mit dem Ding, außer in einem film von Wim Wenders. Erlesene Nostalgie, Bilder, die immer sagen wollen: "Guck mal, wie schön ich bin", pseudophilosophisches Gerede, dazu ein Hauptdarsteller, der kein Schauspieler ist, was man nur zu deutlich merkt. Thema: Zeit und Vergänglichkeit. Und damit das jeder mitbekommt, wird es in jeder Szene in den Vordergrund gestellt. Pseudotiefschürfend. Im Ausland wird man das für typisch deutsch halten.
Auch der andere Film, "Rushmore", hat ein großes Thema. Nur kommt er nicht plump daher, sondern im Gewand einer Komödie, mit einer gewissen Leichtigkeit. Dabei sind alle drei Hauptfiguren traumatisiert, der eine durch den Tod der Mutter, die andere durch den Tod des Ehemannes, der dritte durch seine Erfahrungen in Vietnam. So macht man Filme.
Erst später habe ich gemerkt, dass "Rushmore" von Wes Anderson ist. Damit kenne ich jetzt alle Filme von diesem Regisseur. Den nächsten sehe ich mir bestimmt auch an!

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