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Fraueneingang

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 Früher gab es in katholischen Kirchen mancherorts eine Frauenseite und eine Männerseite. Noch um 1960 im Wohnort meiner Eltern ganz ausgeprägt.  Heute gibt es so etwas nur noch in Moscheen. Zur Begründung hat mir mal ein Türke gesagt, ein Mann könne sich schließlich nicht auf sein Gebet konzentrieren, wenn vor ihm der hübsche Hintern einer Frau zu sehen sei. Der Mann hat nicht unrecht. Wer sich von dem hübschen Hintern vor sich nicht ablenken lässt, ist entweder ein Meister im Fach Konzentration oder kein richtiger Mann.

Karl May …

 … zu lesen, nochmal zu lesen nach 60 Jahren - das ist eine Schnapsidee, aber keine schlechte …

Bis zur letzten Seite

 Dass ich oft genug oder gar immer häufiger Bücher sozusagen nur aus Pflichtgefühl bis zur letzten Seite lese, ist, was die Attraktivität von Büchern angeht, ein schlechtes Zeichen.

Mein Sonnenscheinchen

„Die Kleine“, schrieb die Mutter an ihre Schwiegermutter über das 4 Wochen alte Baby, „ist mein Sonnenscheinchen, rosig und dick.“ Und nein, ich war damit nicht gemeint.

Schmetterlingluftballon

 Schon lange hoffe ich, mal einen jener Luftballons zu finden, die Kinder bei Festen in die Luft steigen lassen und an denen ein Postkarte hängt, die man dann einsenden soll. Als urplötzlich im Feld nebenan ein silbrig glänzender, großer  Luftballon gelandet war, bin ich natürlich sofort hin. Hohes ungemähtes Augustgras, aber ich bahnte mir einen Weg, waren ja nur ein paar Schritte.  So ein moderner Luftballon aus dünner Alufolie in Form eines Schmetterlings. Ein dicker, großer Schmetterling, der gemächlich mit seinen Flügeln wackelte.  Leider hing keine Karte an dem dünnen, weißen Band, sondern nur eine durchsichtige Plastikklammer, die sich im Gras verfangen hatte. Die Plastikklammer habe ich abgerissen, wer weiß, wozu ich sie mal brauchen kann. Der Luftballon fand das gut. Befreit von dem Plastikklammer-Ballast stieg er wieder auf. Bis ich ihn nicht mehr sehen konnte, wie sich das gehört.

In der S-Bahn

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  Man muss ja froh sein, wenn überhaupt eine Bahn kommt. Und dazu noch pünktlich.  Das richtige Verhalten im Zug wird dann freilich zum Problem: Wie macht man es, dass die feine helle Sommerhose nicht dreckig wird, dass das neue Cord-Overshirt keinen Fleck abbekommt? Sind deswegen die allermeisten Reisenden so, sagen wir, betont nachlässig gekleidet?

Alles zum Altpapier

Der Gedanke, dass alle Artikel und Bücher, die ich mit viel Mühe so schreibe, beim Altpapier landen, macht mir doch mehr zu schaffen, als ich mag. Das Internet, so sagt man, vergisst nichts. Prima eigentlich, aber was nutzt es, wenn niemand es liest?

Sehen – träumen – fabulieren

Sehen – träumen – fabulieren Heißt diese Ausstellung – ein schöner Titel, ein weiträumiger Titel, der, wie ich finde, gut zu den Werken passt, die Sie hier in den Räumen sehen können.   Sehen – träumen – fabulieren: Der Titel ist allerdings so weiträumig, dass ich mich gefragt habe, was die hier ausgestellten Werke eigentlich verbindet. Wenn sie sich schon etwas umgesehen haben, dann lässt es sich doch nicht übersehen, dass Christine Klein-Badali, Sven Torjuul und Trautlinde Minuzzi recht unterschiedlich Motive, unterschiedliche Materialien und Bildformate bevorzugen, ganz unterschiedliche Stimmungen wiedergeben und erzeugen. Was alle drei verbindet, scheint eher banal zu sein. Alle drei nämlich beschäftigen sich mit Malerei, und zwar mit gegenständlicher Malerei. Das ist im heutige Kunstbetrieb schon fast eine Ausnahme. In der aktuellen Sonderausstellung im Max-Ernst-Museum in Brühl, die sich mit surrealen Welten beschäftigt, findet sich kein einziges Werk, für das einer der Künstler

Wir wissen wenig voreinander

Wir wissen wenig voreinander, haben alle geschrieben. Stimmt – wir wussten auch damals wenig voneinander. Viele lange Schuljahre ging man in die gleiche Klasse, von den Sitznachbarn wusste man vielleicht das eine oder andere. Oder von denen, mit denen man zusammen in Bus oder Bahn zur Schule pendelte. Von der Esser-Floten-Fuß-Schmitz-Ecke bis zur Loch-Haeusler-Schulz-Schliephak-Thomas-Ecke waren es nur ein paar Meter, aber viel zur Kenntnis nahm man sich nicht. Das mag auch daran gelegen haben, dass in der einen Ecke die Dialektsprecher sich gefunden hatten, in der anderen die, deren Eltern nicht aus dem Rheinland stammten. Wolfgang Thomas hatte es nur nach Wesseling verschlagen, weil sein Vater – ein preußisch-strenger Mann – bei Shell gearbeitet hat, die Verwandtschaft seiner Mutter stammte aus Polen. Wie Loch und Schliephak ging ihm das, was man so die rheinische Lebensart nennt, völlig ab: Statt „Jeder Jeck is anders“ war „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ die Devise. Ein wen

Hosenkauf

 Eine neue Hose. Die letzten habe ich alle im Internet gekauft. Seit Jahren. Haben meistens nicht gut gepasst, deswegen wollte ich mal wieder im Geschäft kaufen. Gar nicht so einfach, denn die erste Frage: Wo? Dann doch wieder im Internet gesucht, welches Geschäft die richtige Hose zum richtigen Preis hat. Nach langer Suche fiel die Wahl auf C&A. Aber ach, wo in dem großen Laden mag meine Hose sein? wenn es doch nur wie früher wäre, wo es eine Hosenabteilung gab und einen Verkäufer, den man hätte fragen können! Aber irgendwann in irgendeiner Abteilung auf irgendeinem der zahlreichen Tische lag sie. In der richtigen Farbe. Jetzt noch die beiden Stapel komplett durchsuchen und tatsächlich: Wie das Internet versprochen hatte, war eine Hose in meiner Größe da. Anprobe, passt, 29,90 € Kartenzahlung. Schnell wieder raus.

Trennung nach 12 Jahren

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  Manchmal es es einfach genug. Was habe ich mich mit dem Computer rumgeärgert. Stunden um Stunden immer wieder Neustarts, Neuinstallstionen, gescheiterte Updates. Dann lief er wieder. Dann wieder neue Herausforderungen. Jetzt wollte ich ihn verkaufen, habe ihn deswegen komplett zurückgesetzt … und wieder fing er an rumzuzicken. Also: Nix verkaufen, als defekt verschenken. Wollten innerhalb von 10 Minuten 5 Leute haben, drauf habe ich die Anzeige deaktiviert. Jetzt ist er weg. Und die Windowsprobleme und die Microsoft-Probleme auch. Jetzt kommt mir nur noch Apple ins Haus.

Kein Paradies

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 Karibikinsel, leerer Strand, Superwetter, draußen vor Anker unser Boot …. Paradies?? Nö, denn auf der Insel gibt es nichts zu essen und nichts zu trinken. Das aber, so meine ich, kann man vom Paradies doch verlangen.

Durcheinander

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Manchmal gerät einiges durcheinander. Möglich, dass sich so ein Durcheinander wieder auflöst. Wahrscheinlicher, dass man es zuerst mit Mühe, dann immer leichter links liegen lässt und weiter geht.

Unter Rentnern

 Heute morgen, im Baumarkt auf der Suche nach Metallstäben und LEDs, sah ich als Kunden fast nur alte Männer. Haben die ganzen Rentner nichts besseres zu tun, als schlecht gelaunt durch den Baumarkt zu schleichen, dachte ich. Da hatte ich doch tatsächlich eine Weile vergessen, dass ich auch zu dem Personenkreis gehöre.

Wir Feinschmecker

 Das allüberall anzutreffende Getue um das Essen geht mir auf den Keks. Früher, in meinem Elternhaus, war man dankbar, dass es genug zu essen gab, und man gab dieser Dankbarkeit auch im Tischgebet Ausdruck. Und dann wurde gegessen. Alle aßen das gleiche, selbstverständlich. Mit winzigen Ausnahmen, denn nicht jeder mochte Selleriesuppe, beispielsweise. Und damit war es gut, keine Diskussionen über die Qualität des Olivenöls oder ob die Dinkelnudeln vom Rewe besser sind als die von Alnatura …

Freizeitgesellschaft

 Wenn man an solch einem Schönes-Wetter-Wochenende wie diesem an einen der Seen in der Umgebung fährt, dann kann man die Freizeitgesellschaft in den verschiedensten Facetten beobachten. Sollen die Leute doch ihren Spaß haben! Und trotzdem ist es schwer, darüber keine bösen Worte zu verlieren.

Computerspiele

 Abends spiele ich ein bis zwei Stunden Computerspiele. — Und wer das befremdlich findet: Ja meint ihr denn, sich jeden Abend einen oder mehrere Filme reinzuziehen (oder was immer Streaminganbieter und Fernsehprogrammgestalter einem anbieten) wäre irgendwie besser. Und wenn ja - inwiefern?

Wandlung - Rede zur Ausstellung im Brühler Kunstverein

  Interim 24: Wandlung Diese Interim-Ausstellung, immerhin schon die 24te, trägt den Titel „Wandlung“. Die Künstlerinnen und Künstler, die dieses Jahr ausstellen, haben sich, so wurde mir erzählt, rasch auf diesen Titel einigen können. Das mag verwundern, denn „Wandlung“ ist schließlich nicht einer dieser Wischi-Waschi-Austellungstitel, unter dem man alles versammeln kann. Die Begriffe Wandel und Wandlung sind recht klar definiert. Immer ändert sich etwas, offen bleibt allerdings, in welche Richtung die Wandlung geht. Beim Klimawandel, um mal ein Beispiel zu nennen, auf das ich noch zurück kommen werde, geht der Wandel in eine vornehmlich unerwünschte Richtung. Bei der religiösen Zeremonie der Wandlung andererseits werden Brot und Wein in etwas Höheres verwandelt. Der Held von Franz Kafkas bekannter Erzählung „Die Verwandlung“ wiederum sieht seine Verwandlung vom Menschen zu einem Insekten sicherlich nicht als eine Höherentwicklung. Tamara Baum Mindlin Auf den beiden Bildern, die Tamar