Hermas, Hirt

Nicht, dass ich im Moment viel zum Lesen käme, im Gegenteil, nur vor dem Einschlafen ein paar Seiten. Jetzt habe ich ein Buch durch, für das ich Stückchen für Stückchen 2 Monate gebraucht habe oder noch mehr: Die Visionen des Hermas, dem ein Hirt erscheint, welcher ihn mit auf die Visionsreise nimmt und ihm anschließend das Geschaute erklärt. Eines der ganz frühen christlichen Bücher, geschrieben wohl von jemand der ersten nachapostolischen Generation, ein Buch, das nicht Eingang in die Bibel gefunden hat. Bei solchen Schriften wird dann oft spekuliert, "die Kirche" hätte sie aus dem Verkehr gezogen, weil sie ihr irgendwie nicht passen, man hätte die Wahrheit unterdrücken wollen und all so ein Schmarrn. Tatsächlich sind diese ellenlangen Visionen, die jeder sofort kapiert, was den Verfasser aber nicht daran hindert, sie auch noch Stück für Stück zu erklären, bis es auch der letzte begriffen haben sollte - tatsächlich sind diese Visionen fürchterlich langatmig, nur selten von wirklicher bildhafter Kraft. Wie weise, dergleichen nicht in die Bibel aufzunehmen!

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