Eher seicht


(Amazon-Rezension:) Es wäre ziemlich leicht, "In der Mitte des Lebens" schlecht zu machen als einen jener zahllosen Ratgeber, die allseits bekannte psychologische Tipps zu einer nicht allzu aufregenden Sauce zusammenrühren. Hier noch mit der Spezialität, dass die Weisheiten der Ratgeberliteratur mit Bibelzitaten angereichert sind - schließlich ist die Autorin ja Bischöfin und findet halt immer eine biblische Gestalt oder zur Not was in den Psalmen, was zur Aussageabsicht passt.
Leider wird aus dem Titel nicht klar, dass das Buch sich mehr an Frauen richtet als an Männer, oder hat man beim Verlag gedacht, wer Margot Käßmann kauft und liest, der weiß sowieso, dass es mehr um Frauen geht?
Manches scheint mir auch zu schnell und routiniert geschrieben, da hätte man ruhig was kürzen können.
Was "In der Mitte des Lebens" dann doch aus der Masse ähnlicher Titel heraushebt, sind die Stellen, wo die Autorin über sich selbst spricht, wo sie vom routinierten Predigt-Ton ins Persönliche wechselt, zu eigenen Krisen und eigenem Scheitern, der eigenen Gefühlswelt. Vielleicht sollte sie mal zur Abwechslung ein Tagebuch veröffentlichen ...

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