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Frohe Ostern!

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Kandinsky: Große Auferstehung

Aus dem Busfenster gesehen - Türkei (9)

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Abseits der Highlights, aber direkt an den großen Hauptverkehrsadern, zeigt die West-Türkei von einer nicht immer schönen Seite. Die kleineren und mittleren Städte, fast nur aus Neubauten der letzten 50 Jahre bestehend, sind städtebaulich und architektonisch von einer kaum glaublichen Öde. Gäbe es nicht all die neuen Moscheen - die allerdings auch alle mehr oder weniger gleich aussehen - dann könnte man sagen: Das Land wir in Planquadrate eingeteilt und dann werden so viele Häuser drauf gebaut, wie Platz haben. Einen Architekten spart man sich und nimmt statt dessen den tausendfach bewährten Standard-Entwurf. Eine billige Kopie europäisch-nordamerikanischer Architektur, auf die dann die türkische Fahne gesetzt wird.

Sardes und Laodicea - Türkei (8)

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Auf dem Besichtigungsprogramm: Sardes und Laodicea. Sardes? Laodicea? Nie gehört. Irgendwelche griechisch-römisch-byzantinische Städtetrümmerhaufen. Seitdem ich 1977 nach frisch bestandenem Examen mit einem frisch gekauften Post-VW-Bus eine große Italien-Tour gemacht habe, hält sich meine Begeisterung für antike Schutt-und-Trümmer-Stätten in Grenzen. Vor allem für die, die von fantasiebegabten Archäologen sehr zur Freude der örtlichen Touristenbehörden fantasievoll rekonstruiert worden sind: Disneyland, Abteilung Altertum. Sardes hat mich positiv überrascht. Ein schon ein wenig frühlinghaftes Tal, abseits, kaum ein Hinweisschild, fast keine Rekonstruktionen. Mauern und Säulen, einfach so. Würde eine Schafherde durch Sardes laufen, eine Kuh an einer Säule angebunden sein, mich würde es nicht wundern. Laodicea, ob auf einem Berg gelegen, ähnlich. Wie sorgfältig bearbeitet diese Säulen und Kapitelle sind! Welche Ruhe hier herrscht. Edel Einfalt und stille Größe. Oh je, geht e

Die Olympiasiegerin

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Herbert Achternbusch, der kommt für mich irgendwie aus einer fernen Zeit. In den 70ern habe ich mir mal seine "Alexanderschlacht" gekauft, mehrmals versucht, das Buch zu lesen. Ohne Erfolg, das Buch ist wahrscheinlich nur für Lese-Masochisten. Bin ich nicht, trotzdem habe ich mir jetzt "Die Olympiasiegerin" vorgenommen, weil das Buch im kommunalen Bücherschrank der Stadt Kerpen stand und mir beim Blättern einige Bilder haften geblieben sind. Es handelt sich um ein "Filmbuch", also um Bilder aus Achternbuschs gleichnamigem Film und eine Mischung aus Drehbuch und Nacherzählung des Films. Kurz, einfach zu lesen. Man sollte die Geschichte, in der es darum geht, wie Herbert, Achternbuschs kindliches Alter-Ego, Eltern sucht und findet, die ihn zeugen sollen, nicht als reinen oder höheren Blödsinn abtun. Natürlich kümmert sich Achternbusch nicht im Geringsten um so etwas wie eine realistische Story. Und doch ist die Geschichte einer Affäre, deren

Eulerich und Miezekatz

Eulerich und Miezekatz from Martin Haeusler on Vimeo .

Mickey Spillane - Blut in der Sonne

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Das Cover führt nicht in die Irre. Es handelt sich um einen James-Bond-Verschnitt. Einen Roman um einen unglaublich harten Agenten, dem die Frauen reihenweise zu Füßen liegen. Leider hat er keine Zeit für Frauen, denn er muss immerfort irgend wen aus irgendwelchen brenzligen Situationen retten. Ein fürchterlicher Roman. Ich will den Inhalt jetzt nicht weiter wiedergeben, was mir auch schwer fallen würde, so recht habe ich es nämlich nicht verstanden, wer jetzt zu welcher der drei oder vier sich bekämpfenden Gruppen gehört. Ist auch nicht so wichtig, Hauptsache es wird geballert. Und warum lese ich so etwas? Das Buch lag im kommunalen Bücherschrank zum Mitnehmen. Das ist schon mal ein Grund, wenn auch, wie die Mathematiker sagen, kein hinreichender Grund. Vielmehr ist mir, als ich den Titel sah, eingefallen, dass vor langer Zeit mein Schwager, ein belesener Mensch, der damals an seiner feinsinnigen Doktorarbeit über Harold Pinter herumbastelte, mir von den Romanen des Mickey Spillan

Istanbul (6) - Raus aus Istanbul

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In der Morgendämmerung - unsere Reisegruppe hatte schließlich noch fast 800 km, die Überquerung der Dardanellen mit der Fähre und die Besichtigung von Troja vor sich - haben wir Istanbul verlassen. Ziemlich langsam, denn Istanbul zieht sich endlos hin. Fast 15 Millionen Menschen leben in Istanbul, die viertgrößten Stadt der Welt! Und bald wird Istanbul dank Erdogan den größten Flughafen der Welt besitzen! Sechsmal so groß wie der Berliner "Groß"-Flughafen, verkündet der Reiseführer mit einem Stolz, den ich nicht nachvollziehen kann. Die deutschen Reisenden im Bus diskutieren derweil, ob all die Hochhaussiedlungen, die da gerade neu erstellt worden sind oder noch im Bau sind, überhaupt gebraucht werden oder ob die Türken dabei sind, den gleichen Fehler zu wiederholen wie etwa die Spanier. Dem ist aber nicht so. In der Türkei gründen momentan die geburtenstarken Jahrgänge um 1980 Familien. Damals wurden pro Frau durchschnittlich 5 Kinder geboren, die nun alle ihre