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Nadolny (2)

"Nadolny" ist tatsächlich polnisch (ach, was macht das Spass, sowas zu erforschen, und wozu man früher viele Stunden in der Uni-Bibliothek wenn nicht in Archiven hätte verbringen müssen, verrät einem nun alles die Wikipedia). Der Urgroßvater von Sten Nadolny (der Großvater war ein bekannter Diplomat, wäre 1930 fast Minister geworden) war Gutsbesitzer in einem Ort im Ermland. Weiß natürlich kein Schwein, was das Ermland ist, außer mir, denn mein Großvater mütterlicherseits nebst seiner ganzen Familie kam auch aus dem Ermland - ein Fürstbistum in Ostpreußen. Das besondere am Ermland ist, dass man dort normalerweise katholisch war, während sonst ganz Ostpreußen preußisch-protestantisch zu sein pflegte. Nun ist der Pole als solcher ja auch katholisch und entsprechend gab es dort auch eine relativ große polnischsprachige Minderheit, die Warmiaken. Womit wir dieses Kapitel getrost schließen können.

Nadolny - nach unten

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Nadolny ist Polnisch und heißt auf Deutsch "nach unten" - das ging mir immer im Kopf herum, als ich dieses Buch gelesen habe, das ich jetzt "nach unten" auf den Stapel der zu verschenkenden Bücher gelegt habe. Für Amazon aber habe ich folgendes geschrieben: Eins ist klar: Hätte ein unbekannte Autor das Manuskript zu diesem Buch an einen Verlag geschickt, es wäre abgelehnt worden. Im besten Falle hätte ein wohlmeinender Lektor geantwortet, die Idee mit dem ziellosen Bahnreisen in Deutschland sei ja ganz gut, eine Reihe von Beobachtungen zeigten auch, dass durchaus die Fähigkeit zu treffenden Formulierungen vorliege, aber das ganze Manuskript müsste noch einmal gründlich überarbeitet werden. Aber der Autor hatte ja gerade einen Bestseller geschrieben, dann ist das ja etwas ganz anderes... (Mist, das stimmt gar nicht, "Netzkarte ist sein erster Roman"!!) So, wie das Buch jetzt vorliegt, kann es jedenfalls nicht überzeugen. Es ist aus Notizen entstanden, die d

Straßenrandmüll

Mit dem Rad zu Conrads-Electronic gefahren. Jetzt im Frühjahr, wo Blätter&Bäume noch nicht grün sind, fällt all der Müll am Straßenrand besonders auf. Hat früher auch so viel Müll rumgelegen und mir ist das nur nicht aufgefallen? Und wenn die Menge des Straßenrandmülls tatsächlich zugenommen hat: Woran liegt das?

Bauern, Bienen und Bürger

Bauern und Bienen, beide sind heute ausgeschwärmt, weil es endlich einmal sonnig und warm war, zu ihren überaus nützlichen Tätigkeiten. Ich bin nach Roermond ausgeschwärmt, das Boot anstreichen. Auch recht nützlich. Nach Roermond sind außer mir noch tausende Bürger ausgeschwärmt, ins Outlet-Center, zum Shoppen, was ja in gewisser Weise der Tätigkeit der Bienen ähnelt. Und in gewisser Weise ist das Geld-Ausgeben ja auch nützlich, aber eben nur in gewisser Weise.

Apfelsinen-Gedanken

"Kunterbunte Gedanken zu kunterbunten Themen" wollte ich als Untertitel unter das "Rumgekritzelt" stellen. Hat aber nicht geklappt, optisch. Vielleicht auch deswegen, weil der Untertitel gar nicht zum Blog passt. Die "bunte Liste" ist ja ebensoweit entfernt wie die "Villa Kunterbunt". Die meisten Fraben sind von Parteien belegt, rot, gelb, grün kommen nicht in Frage, schwarze Gedanken wäre genau so daneben wie graue Gedanken, selbst regenbogenfarbige Gedanken würde in die Irre führen, .... , bleibt "blaue Gedanken", da denkt womöglich einer an Alkohol, oder "orange Gedanken" - aber ich habe keine Apfelsinen-Gedanken!

Tausend Tage

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Ein seltsames Buch, über das ich gestolpert bin: Tausend Tage" von Joachim Fernau, einem heute kaum noch bekannten Bestseller-Autor. Nur 86 Seiten, seine Kriegserinnerungen, d.h. der Anfang, denn das Buch ist Fragment geblieben und wurde erst 2009, lange nach seinem Tod - veröffentlicht. Er war anfangs in Polen eingesetzt, hinter der Front, und hatte die Aufgabe, alle polnischen Bewohner aus der Stadt Posen auszuweisen: Zwei Koffer packen, alles andere ist beschlagnahmt, zwei Stunden Zeit, dann kommt der LKW. Das wusste ich nicht - und das als Historiker und an der Geschichte Polens interessierter Mensch. Hat mir sehr zu denken gegeben.

Hasenfest

Die Moderatorin im WDR-Fernsehen kündigt den Wetterbericht für die Ostertage an: "Ob wohl der Wettergott ein Einsehen mit den armen Hasen haben wird?" Das Hasenfest steht ja vor der Tür und einen Wettergott kramen wir auch aus der Kiste mit dem altgermanischen Kram. Gut gelaunt ins neue Heidentum.