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Fehlende Erlösung
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Oma und ihre Schwester, beide gehen an die 90. Was ihnen bisher Freude gemacht hat, ihr Lebensinhalt sozusagen, fällt jetzt weg: Lebensinhalt? Geld verdienen und vor allem Geld ausgeben, hier was kaufen, da was kaufen, mit Leuten zusammensitzen, trinken und rauchen und rumquatschen, und von der Langeweile am Abend erlöst das Fernsehen. Jetzt können sie nicht mehr shoppen, nicht mehr rumquatschen, nicht mehr fernsehen.
Hermas, Hirt
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Nicht, dass ich im Moment viel zum Lesen käme, im Gegenteil, nur vor dem Einschlafen ein paar Seiten. Jetzt habe ich ein Buch durch, für das ich Stückchen für Stückchen 2 Monate gebraucht habe oder noch mehr: Die Visionen des Hermas, dem ein Hirt erscheint, welcher ihn mit auf die Visionsreise nimmt und ihm anschließend das Geschaute erklärt. Eines der ganz frühen christlichen Bücher, geschrieben wohl von jemand der ersten nachapostolischen Generation, ein Buch, das nicht Eingang in die Bibel gefunden hat. Bei solchen Schriften wird dann oft spekuliert, "die Kirche" hätte sie aus dem Verkehr gezogen, weil sie ihr irgendwie nicht passen, man hätte die Wahrheit unterdrücken wollen und all so ein Schmarrn. Tatsächlich sind diese ellenlangen Visionen, die jeder sofort kapiert, was den Verfasser aber nicht daran hindert, sie auch noch Stück für Stück zu erklären, bis es auch der letzte begriffen haben sollte - tatsächlich sind diese Visionen fürchterlich langatmig, nur selten von
Weltliteratur, bääh
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Weltliteratur, ich habe es auch brav bis zum Ende gelesen. Am Schluss eher flüchtig. Eine sehr verdrehte Geschichte, aber macht nichts. Ein pathetischer Stil, manchmal dreht der Autor ziemlich durch. Der Hauptfehler für mich war wahrscheinlich, dass ich zuerst die Autobiografie von Green gelesen habe. Daher kommt mir das ganze immer so vor, als ob er weniger aus dem Leben schöpft, sondern aus den zahllosen Büchern, die er gelesen hat.