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Spitze Nadeln

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Die armen schönen bunten Stecknadeln, in so ein enges Plastikding eingesperrt. Gut, dass diese gefährlichen Picks-Dinger ordentlich verstaut sind.

Reaktion marschiert

Heute gibt es Schüler und Studentenproteste; sie wollen, um es kurz zu sagen, dass alle Änderungen, die in den letzten Jahren vorgenommen worden sind, wieder rückgängig gemacht werden. Zurück zum Alten, zur guten alten Zeit - das ist das politische Programm der Reaktionäre. Nur dass diese sich heutzutage wahrscheinlich für fortschrittlich halten.

Straßenrandmüll

Mit dem Rad zu Conrads-Electronic gefahren. Jetzt im Frühjahr, wo Blätter&Bäume noch nicht grün sind, fällt all der Müll am Straßenrand besonders auf. Hat früher auch so viel Müll rumgelegen und mir ist das nur nicht aufgefallen? Und wenn die Menge des Straßenrandmülls tatsächlich zugenommen hat: Woran liegt das?

Hasenfest

Die Moderatorin im WDR-Fernsehen kündigt den Wetterbericht für die Ostertage an: "Ob wohl der Wettergott ein Einsehen mit den armen Hasen haben wird?" Das Hasenfest steht ja vor der Tür und einen Wettergott kramen wir auch aus der Kiste mit dem altgermanischen Kram. Gut gelaunt ins neue Heidentum.

Hasenfreie Zone

Angesichts all der angeblich so niedlichen, aber bestimmt süßen Schokoladen-Hasen, die ein echter Hase sicher nicht als seinesgleichen identifizieren würde, käme ein Außerirdischer oder ein Archäologe sicher auf die Idee, da würde das Hasenfest gefeiert. Eine hasenfreie Zone würden diese Forscher dann zu ihrer Überraschung entdecken: die Kirchen. Wieso das Hasenfest aber im Kalender trotzdem als kirchlicher Feiertag markiert ist, bleibt den Außerirdischen ein Rätsel.

Altbüchersammlung (2)

Natürlich, dem schlauen Leser ist es aufgefallen, lassen sich die gesammelten Altbücher nicht wie die gesammelten Altkleider gewinnbringend in aller Welt verscherbeln, weil alle Welt alle möglichen Sprachen spricht, aber kein Deutsch. Portugiesen, Spanier, Franzosen und Engländer könnten da schon eher in der Richtung tätig werden. Den Deutschen bleibt da nur übrig, Bücher als alternativen Brennstoff für Recycling-Kraftwerke zu benutzen ...

Altbüchersammlung

Vor der Tür steht ein Plastiksack mit Kleidung: Altkleidersammlung. Nicht von mir, nicht von mir, denn bei mir gibt es nur zwei Arten von Kleidung - Kleidung, die ich noch anziehe, oder Kleidung, die auch jemand anders nicht mehr anziehen kann. Aber das wollte ich gar nicht sagen, sondern: "Altkleider", die man in die Altkleidersammlungs-Plastiksäcke stopfen darf, sollen noch brauchbar sind, also könnte man sie auch verkaufen, versteigern. Tut man aber nicht. Dabei wäre der Erlös sicher höher als der EINE Euro, den ich für manche der Altbücher bekommen, die ich verkaufe. Also wäre es doch ökonomisch sinnvoller, Altbüchersammlungen zu veranstalten. Nun komme mir keiner damit, dass Bücher ein Kulturgut wären. Denn erstens könnten ja die Bücher aus der Altbüchersammlung genauso weiterverwertet werden wie die Kleidung aus der Altkleidersammlung. Und zweitens: Ist Kleidung etwa kein Kulturgut?

Schönes Wochenende!

Schönes Wochenende! Sagt jeder und ständig, z. B. ich beim Verlassen der Zahnarztpraxis. So alt ist das Wochenende aber noch gar nicht, das Grimmsche Wörterbuch verrät, dass das Wort vor 1926 in Deutschland nicht benutzt worden ist. Klar, ohne freien Samstag gibt es ja auch nur einen "Schönen Sonntag" und kein Wochenende. Und der Sonntag ist kein Ende, sondern der erste Tag der Woche, jedenfalls nach alter christlichen Tradition. Also: Entchristlichung + Freizeit = Wochenende

Paradiesische Zustände

Habe gerade eine Stunde Zeitung gelesen, im Internet. All die Aufgeregtheiten, die einem so seltsam luftleer vorkommen, sobald man den Flughafen Cancun verlassen hat und einen Blick auf die Realitäten außerhalb deutscher Redaktionsstuben wirft. In Belize herrschen in der Beziehung paradiesische Zustände, da gibt es keine Journalisten, die sich täglich neue Skandale ausdenken müssen - in Belize nämlich erscheint keine einzige Tageszeitung.

Auf dem Weg

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... nach Santiago ist man hier ständig. Irgendwo pappt immer ein Schild "Pilgerweg". Ist ja auch was dran: Mensch ist immer auf dem Weg und pilgert ohne Rast und Ruh.

Im natürlichen Gleichgewicht

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Ist natürlich fein, wenn einem die Weintrauben zum Fenster hereinwachsen. So ist es halt, wenn ein Garten im natürlichen Gleichgewicht ist oder - wie andere sagen - im ökologischen Gleichgewicht. Ach, ach: Das mit dem natürlichen Gleichgewicht ist ein ziemlicher Schmarrn. Schnecke, schädliche Pilze, Unkraut, das gehört alles zum natürlichen Umfeld. Das einzige, was nicht dazu gehört, sind Erdbeerbeete oder Weinreben, die eine ganze Hauswand für sich haben oder Tomatenpflanzen. Die würden sich in einer natürlichen Naturumgebung überhaupt nicht entwickeln, die entwickeln sich nur, weil Mensch das so will. Dass die Natur, sich selbst überlassen, zu einem Wachstum findet, das auch das bestärkt, was der Mensch ernten will, scheint mir völlig naiv gedacht. Als ob das Paradies für den Menschen zurückkäme, wenn der Mensch nur das Eingreifen in die Natur unterlassen würde!

Herrlicher Tag!

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Ist es nicht süß, das Vögelchen, wie es im Gras herumpickt! Und darüber das wolkenlose Himmelblau: ein herrlicher Tag! Der Wurm, der von der Amsel ans Licht gezerrt und gefressen wird, sieht das ganz anders.

Blöd inner Birne

Auf dem Sofa sitzend den Anfang meiner " Memoiren " formuliert, im Kopf, und dabei eingenickt . Harte Arbeit tagsüber verträgt sich halt nicht mit abendlicher Schreiberei. Oder einfacher: Davon wird man blöd inner Birne.

Fotokrise

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Fotografierwetter: Licht, Schatten, Wolken, Wiesen, Berge, Blau. Und der viele Enzian! Und die Regentropfen auf dem Spinnennetz im blühenden Heidekraut!! All die schönen Fotos (falls sie denn schön sind) - sind sie denn nicht vor allem schön langweilig und langfristig nichts als langweilig? Langfristig sind nur Bilder interessant, die vom Leben der Menschen erzählen. Auch der sonnigste Sonnenuntergang und der blaueste Enzian erzählen nichts.

Altes Gemäuer

Die Vorliebe für allerlei altes Gemäuer - vom Fachwerkhaus bis zur Natursteinmauer - kam nach 1975 auf. Warum nur in dieser Zeit? Vom Praktischen her gesehen völliger Quatsch, sich mit dem Restaurieren alter Gebäude abzugeben. Am Ende, am Ende all der Plackerei, steht ein Gebäude, das immer noch in vielem schlechter ist als ein guter Neubau. Fortschrittsfeindliche Nostalgie - masochistischer Zeitgeist.

Heuernte

Fast 10 Uhr abends: Die Traktoren brummen noch. Die Bauern arbeiten, sie hören erst auf, wenn es dunkel wird. Die Tage ohne Regen müssen ausgenutzt werden, das Heu muss trocken rein. Trotz einiger Maschinen auf den mal mehr, mal weniger steilen Wiesen eine unglaubliche Plackerei . Damit im Winter ein paar Kühe satt werden, von denen ein paar Menschen satt werden. Die Alternative: 100 Kühe in den Stall, importiertes Futter kaufen, schon fertig. Aus den Wiesen wird Unland. Na und? Na und?

Menschennatur

Schlappe Arme vom Unkraut-Rausreißen, Brennnessel- Sensen , Rankenabschneiden. Bis die fast 5 Monate sich selbst überlassene Natur wieder so aussieht, wie wir Menschen die Natur schön finden: sorgfältig zurechtgestutzt.

Das wächst unser Brot

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"Da wächst unser Brot", soll der Vater meines Schwagers zu seinen 5 Söhnen gesagt haben, wenn er ein Getreidefeld gesehen hat. Daran musste ich heute denken, als ein älteres Paar am Erft -Radweg seine Räder abstellte, zum Weizenfeld ging und jeder sich einen Büschel Halme mit Ähren abpflückte. Sind ja so dekorativ in der Vase. Später kommen sie in die Mülltonne, in die braune, natürlich. Das ist erstens Diebstahl und zweitens eine Missachtung des Brotgetreides. Aber wahrscheinlich sehe ich das alles zu eng.

Ahnen im Internet

Gestern fast den ganzen Tag an der myheritage-Seite gearbeitet; alte Fotos rausgesucht, eingescannt, bearbeitet, hochgeladen. Soweitsofertig. Schade ist nur, dass ich die Seite mit einem Passwort versehen musst, auf Wunsch einer Nichte. Sie will nicht, dass Fotos von ihr im Internet zu sehen sind. Komisch, die Menschen. Warum soll nicht jeder mein Foto sehen können? Jedenfalls, wenn ich kein Geheimnisträger bin oder Angst vor der Mafia haben muss oder sowas. Woher kommt die Angst vor der Öffentlichkeit (die ja nur eine potentielle Öffentlichkeit ist - kein Mensch guckt sich so Familien-Seiten an, da haben die Internet-Nutzer anderes zu tun ...)? Ängste, die von den Medien ja auch immer geschürt werden? Oder doch tief verankerte, psychologisch zu verstehende Ängste?

Das Nicht-Perfekte

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Heute morgen, beim Spülen, dachte ich, wie wichtig es doch ist, das Nicht-Perfekte anzunehmen, so wie es ist, nicht perfekt also. Damit meinte ich natürlich nicht in erste Linie das Geschirr-Spülen, aber rundblickend durch Küche, Haus und Garten doch so einiges, was vom Zustand der Perfektion recht weit entfernt ist.