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Natürlich aus Holz!

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Google ist es längst aufgefallen und hat die Botschaft an alle zahlenden Werbekunden weitergereicht: Der Nutzer emhaeu@googlemail.com sucht neue Lautsprecher für seine Stereoanlage. So fand ich heute morgen neben den neuen Emails eine Anzeige, die für das oben abgebildete Musikgerät wirbt. Zielgruppenmäßig voll daneben, denn ich suche schließlich nichts für Kinder. Aer wer ist die richtige Zielgruppe? Eltern, die mal gerade 200 EUR für einen MP3-Player ausgeben, indem innen ein bisschen chinesische Technik steckt, außen aber Buchenholz, natürlich mit Biozeugs behandelt und von Buchen, die nicht im Regenwald gewachsen sind - was eigentlich auch niemand wundert, denn im Regenwald gibt es nicht so arg viel Buchen. Nostalgie, Öko-Romantik und moderne Technik in einem Gerät: "MP3-Player für Kinder - natürlich aus Holz"

Zwischenstand

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Der Anbau ist fertig: Boden gestrichen, Wände gestrichen, Holzdecke gestrichen. Jetzt bekommt nur der Ofen noch ein neues Ofenrohr und neue Dichtungen. Mauer und Fensterbrett sind jetzt strahlend weiß: Die Küche sieht noch sehr nach Baustelle aus. Die Fliesen sind abgeschlagen, wobei jede Menge Putz runtergekommen ist, die kleine Mauer ist weg, in der leider zwei Wasserrohre waren, die der Klempner verlegen musste, die ganzen Küchenmöbel sind zerlegt und ein Entsorgungsproblem. Jetzt wird gerade die Wand neu verputzt, es fehlen noch zwei Schichten, mindestens.

Ziemlich bekloppte Klamotte

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Nach der Renovierungsarbeit, wenn der Kopf noch voll ist von den Nebenwirkungen der verschiedenen Lacke und Lösungmittel, steht einem der Sinn nach einem belanglos-blöden Film. Genau das ist "Resturlaub". Er spielt in Buenos Aires, wo das Wetter nicht so toll ist, und in Bamberg, also in Bayern, wo das Wetter wieder einmal durchgehend toll ist, was wohl daran liegt, dass die letzten drei Bayern-Filme, die wir gesehen haben, alle von bayrischen Filmförderungsanstalten mitfinanziert worden sind. Da scheint Dauersonnenschein einfach Pflicht zu sein. War ganz witzig, ein paar wirklich schöne Szenen hat haben sich der Autor und die Drehbuchschreiber ausgedacht,  aber auch eine Menge Mist, der wohl auf die Zielgruppe der 13jährigen Popcorn-Fresser schielt. 

Entsorgungs-Avantgarde

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Das war nun aber wirklich eine gute Tat: Neun Glühbirnen in die graue Tonne geworfen und mit dem Hammer zerdeppert. Ob die graue die richtige Tonne war oder nicht, lassen wir einfach offen. Darauf kommt es nicht an. Sondern: Bei den Glühbirnen handelte es sich um 60, 75 und 100 Watt-Birnen von der Bauart, die nach dem Ratschluss der uns Regierenden nicht mehr verkauft werden dürfen. Solche Birnen nicht mehr zu kaufen, das wäre nur staatsbürgerlicher Gehorsam, Mitläufertum. Die Avantgarde, zu der ich mich in diesem Falle zählen darf, entledigt sich unaufgefordert der im Keller unbenutzt lagernden und voll funktionsfähigen Schädlinge. Sonst könnte womöglich irgendsoein Energiespar-Verweigerer die Dinger doch noch verwenden. 

Der olle Wilhelm

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Ich mag Wilhelm Busch. Klar, das ist nichts Besonderes, der olle Wilhelm Busch hat halt viele Fans. -Ich hätte mir fast einmal die Gesamtausgabe gekauft, in der die Bilder originalgetreu reproduziert sein sollen. Habe ich dann aber doch nicht, weil ich schon das großformatige "Wilhelm-Busch-Album" habe. Und ein Insel-Büchlein mit dem Titel "Hernach". Das habe ich mir letztens vorgenommen, abends, nach einem Tag zwischen Staub und Farbgestinke, hätte es ja das Rechte sein können. Bei "Hernach", verrät das Nachwort, handelt sich um ein schon fast druckreifes Manuskript, das in Buschs Nachlass gefunden worden ist. Na ja. War ich schlecht drauf oder Wilhelm Busch? Nichts jedenfalls, was es mit der "Frommen Helene" aufnehmen könnte. Kommt auf den Stapel "verkaufen".

Sofa-Kino

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Was macht man, wenn man den ganzen Tag im Farbgestank verbracht hat und der Kopf voll ist von Weiß-Nuancen und Lösungsmittel-Nebenwirkungen? Man geht ins Kino. Ins Sofa-Kino, das eigentlich ein Bett-Kino ist, aber Sofa hört sich besser an. Sieht nett aus, der Junge, das Fahrrad und die Frau. Die Maas im Hintergrund auch. Leider ist der Film ziemlich düster, der Moment auf dem Standbild einer der wenigen locker-heiteren. Kann sein, dass das Leben wirklich so schrecklich ist wie in diesem Film. Nicht nur in Belgien, dass der Rheinländer ja sowieso für schrecklich hält. Kann sein. Aber wenn das Leben schon so schrecklich ist, weshalb muss man es dann für's Kino genau so schrecklich nachstellen, wie es ist?

Sommer in Orange

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Schon wieder einen Film gesehen. Das liegt, falls sich jemand wundert, nicht daran, dass wir neuerdings eine neue Leidenschaft fürs Kinogehen entwickelt hätten, sondern daran, dass es zu Hause so geütlich ist und ich jetzt weiß, wie man Filme aus dem Internet herunterladen kann. Auch ein guter Film, in dem wie auf dem Plakat immer die Sonne scheint im schönen Bayern und die tumben Bayern am Schluss dann doch nicht so tumb sind. Wer sieht sich so etwas an, haben wir uns gefragt. Das Internet weiß auch auf diese Frage eine Antwort: 535.000 Menschen haben eine Kinokarte gekauft und sich für zwei Stunden in ein schönes bayrisches Sonnen-Dorf versetzen lassen. Das dürfte gereicht haben, um die 3,3 Mio Produktionskosten wieder rein zu bekommen, 1,82 Mio - also über die Hälfte - der Produktionskosten kommt sowieso aus diversen öffentlichen Töpfen, also vom Steuerzahler oder von denen, die dem deutschen Staat unverdrossen seine Schuldscheine abkaufen.